Unser Atem ist die Brücke zwischen unserem körperlichen, geistigen und emotionalen Zustand. Wenn wir erkennen, wie wir atmen, können wir uns unseres Körpers, Geistes und unserer Gefühle bewusst werden.
Im Yin Yoga üben wir langsame und sanfte Yogastellungen, die man über einen längeren Zeitraum hält, und hat so die Möglichkeit, mit dem Atem eins zu werden.
Wenn du dich darauf konzentrierst während der Klasse deine Wahrnehmung auf den Atem zu verbessern und Achtsamkeit zu entwickeln, wird es wahrscheinlicher, dass du dies auch in deinem täglichen Leben umsetzen kannst.
Dies wird es dir außerdem ermöglichen, Stress, Ängste und sogar Schmerzen zu reduzieren, wie Studien gezeigt haben. Das ist auch einer der Gründe, warum wir den Atem und die Achtsamkeit in all unseren Workshops und Ausbildungen verwenden. Denn es ist mehr als klar, dass wir in dieser schnelllebigen Welt mehr denn je die Fähigkeit brauchen, Stress zu reduzieren, um in einen ruhigen, heilsamen Zustand zu kommen.
"When the breath wanders the mind also is unsteady. But when the breath is calmed the mind too will be still, and the yogi achieves long life. Therefore, one should learn to control the breath" - Hatha Yoga Pradipika
Lasst uns mit dieser Praxis beginnen...
Der Atem und Yin Yoga - Sequenz
1. Tapping zur Aktivierung der Lebensenergie (Chi oder Prana)
2. Mermaid
Komm in Seitenlage auf deine Matte. Winkle deine Bein etwas ab für mehr Stabilität und stütz dich für die erste Seite mit deinem linken Arm ab, sodass du beginnst, eine Dehnung in deiner Flanke zu spüren. Wenn dir das für den Arm zu anstrengend ist, kannst du auf deinen Unterarm herabkommen. Hebe deinen rechten Arm über deinen Kopf, um der Beanspruchung in deiner Seite noch etwas hinzuzugeben. In dieser Pose, achte darauf, dass du deinen Rippenbogen beim Einatmen gut nach außen expandierst. Bleibe hier auf dieser Seite für 2 Minuten.
3. Butterfly mit Vorbeuge
In sitzender Position bringe deine beiden Fußsohlen zueinander, sodass sie sich berühren. Die Knie sinken automatisch auseinander Richtung Boden. Zielgebiet der körperlichen Beanspruchung ist die Oberschenkelinnenseite bzw. deine Leiste. Du kannst zusätzlich wie abgebildet in eine Vorbeuge kommen. Ein Polster zwischen Oberkörper und Beinen kann dich dabei unterstützen, angenehm in die Pose hineinzukommen. Während du in dieser Pose für die nächsten 4 Minuten verweilst, achte besonders auf die Bewegungen, die dein Atem deinen Körper gibt. Nach 4 Minuten bewege dich achtsam aus der Haltung heraus.
4. Mermaid
Komm in Seitenlage für die andere Seite von Pose Nr. 2. Winkle deine Bein etwas ab und stütz dich für diese Seite mit deinem rechten Arm ab. Spür die Dehnung in deiner rechten Seite und hebe deinen linken Arm über deinen Kopf. Achte hier wieder darauf, dass du deinen Rippenbogen beim Einatmen gut nach außen expandierst. Bleibe auch auf dieser Seite für 2 Minuten.
5. Dragonfly
Strecke deine Beine zur Seite aus. Bleibe hier für 5 tiefe, ruhige und langsame Atemzüge. Dann drehe deinen Oberkörper zur linken Seite und beuge dich nach vor über dein rechtes Bein. Verwende deine Arme, Props wie Pölster oder Blöcke, um dich in dieser Pose zu unterstützen. Bleibe in dieser Pose für 3 Minuten und wechsle dann auf die andere Seite.
6. Caterpillar
Lass deine Beine nach vorne ausfließen und komme in eine Vorbeuge. Lass deine Beine, Füße, sowie Arme und Hände ganz entspannt. Verwende Props wie Pölster oder Blöcke, um dich in dieser Pose zu unterstützen. Bleibe in dieser Pose für 3 Minuten und wechsle dann die Seite.
7. Nachspüren und Atmung
Komme in Rückenlage, bring deine Fußsohlen in Kontakt mit dem Boden und spür die Wirkung der vergangenen Posen nach. Lass deinen Atem fließen, ohne ihn zu kontrollieren und beobachte Rhythmus, Tempo und Tiefe des Atems für 1 Minute
8. Sphinx
Komm in Bauchlage auf deine Unterarme. Deine Beine liegen ganz entspannt und deine Aufmerksamkeit liegt in der Empfindung deines unteren Rückens. Während du dich auf deinen Unterarmen abstützt, kannst du deine Stirn auf einem Block ausruhen. Während du in dieser Pose bist, spüre, wie sich beim einatmen dein Bauch Richtung Boden senkt und beim ausatmen wieder nach oben hebt. Achte hier bewusst auf tiefe, ruhige und langsame Atemzüge. Bleib hier für 3 Minuten
8. Nachspüren in Bauchlage und Ardha Savasana mit 4/6 Atmung
Senke deinen Oberkörper ganz achtsam und langsam wieder Richtung Unterlage und spüre die Wirkung der letzten Pose nach für 1 Minute. Danach drehe dich auf den Rücken und bring die Fußsohlen auf den Boden. verlängere deine Ausatmung zur Einatmung. Atme auf 4 Zähler ein und auf 6 Zähler aus. Bleibe hier in deiner Endentspannung für mindestens 5 Minuten.
Alles Liebe und Namaste,
Sabine und Philipp
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